MEISTER
Der Mensch – er hat es schwer zu leben
wenn Leben ihm nicht vorgegeben.
Nach Führung sehnt er sich so sehr
aus sich zu leben, fällt ihm schwer.
Ein Lehrer bringt ihm bei zu singen
ein anderer „korrekt“ zu schwingen
Ein nächster übt mit ihm zu strahlen
und alles soll der Mensch brav zahlen.
Und weiter geht des Suchers Reise
er meditiert ganz still und leise
beim Yoga biegt er seine Glieder
am Ende dann bezahlt er wieder.
Sein wahres Glück sucht er zu finden
im Ritual – dort unter Linden
der Eso-Laden lädt ihn ein
zum Seminar für´s „Glücklich-Sein“.
Im Kurs zum Heil aus Aura-Lesen
trifft Mensch schon wieder neue Wesen
Die Channel-Engel voller Licht
erklären ihm die „wahre“ Sicht.
Der arme Mensch er sucht vergebens
bis er trifft auf die Blum´ des Lebens
ganz sicher wird mit ihr er Meister
beschwört vorsorglich noch die Geister.
Klangschalen und synthetisch Duft
Krafttiere schießen aus der Luft
Massagen ganz spezieller Art
mit Atemübungen gepaart …
wird endlich Mensch nun dazu bringen
ganz richtig mit dem All zu schwingen
In ihm wird jetzt nur Licht noch fließen
und glitzernde Kristalle sprießen.
Ich bin gekommen – Dir zu sagen
hör auf, Erleuchtung nachzujagen.
Lass einfach zu, dass sie in dir
sich zeigt ganz schlicht im Jetzt und Hier.
Der Große Geist ist stets präsent
er ist der Geist, der alles kennt
und wartet nur, dass du ihm traust,
auf ihn und seine Lehre baust.
Beim Großen Geist musst du nichts zahlen
umsonst sind alle seine Strahlen
er wird dein Innerstes erwecken
du musst ihn nur in DIR entdecken.
(© Gina K., 2012)
WOLFSPFAD
Gelb leuchtet
ein Augenpaar
im Dunkel
der Nacht
Den Pfad
durch den Wald
hat er genommen
Versteckt im
Dickicht und im
Schutz der Bäume
schleicht er
sich an
Verharrt ...
aufmerksam -
vorsichtig -
versteckt
Wunderschön
sieht er aus
doch kaum
einer bekommt
ihn zu Gesicht
Warum nur
hat er
sein Rudel verlassen ?
Warum
schleicht er
allein
durch die Wälder ?
Seine Augen
schimmern ...
erzählen von Zeiten,
in denen er
gejagt wurde.
Schwach war er –
damals
zu schwach zum jagen
zu schwach zum beschützen
Das Rudel
konnte ihn
nicht brauchen.
Schwache sind
ein Hindernis.
So wurde er
gebissen
getreten
verjagt
Alleine zieht er
seitdem
durch die Wälder
beobachtet
in
stillen Nächten
aus der Ferne
und
träumt …
Seine Augen
schimmern feucht
schnell
wendet er sich ab
verschwindet
im Dunkel
des Waldes.
Auf dem Boden
zurück
bleibt
eine Perle ...
glitzernd
funkelnd
strahlend
beschienen
vom Mondlicht ...
die Träne des Wolfes.
(© Gina K. 2012)
Der Weg ist das Ziel
Der Lebensweg ist gut durchwoben
von ganz tief unten - bis ganz oben
Er kräuselt sich, dann wird er glatt
man liebt ihn und man hat ihn satt
Von Kurven ist der Weg durchzogen
mitunter grad - dann schön gebogen
Er führt zum Teil recht steil hinauf
doch folgt dann meist der Absturz drauf
Der Weg ist manchmal voll mit Steinen
mal will ich schrein - mal will ich weinen
Dann wieder zieren Rosenblüten
den Weg - und wollen mich behüten
An einem Tag, da rutscht man aus
am nächsten lernte man daraus.
Der Weg lädt manchmal ein zum lachen
und Dingen, die uns Freude machen
Doch ewig hält das Lachen nicht
der Weg wird dunkel - braucht ein Licht
Und leuchtet dann in Dunkelheit
es hell - dann wird´s schon wieder Zeit
Die Kerze langsam zu ersticken
denn Neues möchte uns erquicken
So ist das mit den Lebenswegen
mal sind sie Fluch - dann wieder Segen
Wie können wir den Weg bestehen ?
Indem wir einfach mit ihm gehen.
Indem den Weg wir voll genießen
und einfach mit dem Kosmos fließen.
(© Gina K.)
Wer Schmetterlinge lachen hört ... Wie aber schmecken nun Wolken ?
Auf der Wiese liegend
träume ich mich hin zu ihnen -
den Wolken.
Den Wolken, die über mir vorüber ziehen.
Manchmal bleiben sie etwas,
geben mir die Möglichkeit
ihnen nahe zu sein.
Dann versinke ich in ihnen,
ihrem Anblick
und schmecke sie;
leicht und locker
und weich.
Fast wie Marshmellos
fühlen sie sich an.
Zart zerfließen sie -
samtig weich auf meiner Zunge.
Ich halte ihren Geschmack fest,
diesen süssen Geschmack
der voller Zartheit
mir bleibt.
Und ganz nebenbei -
neben mir
ganz nah ...
höre ich
Schmetterlinge lachen.
(© Gina Kaya, 2007)
Moment
Lächelnd sehen sie mir entgegen,
begrüßen mich freudig -
die dünnen Halme des Zittergrases -
während sie ihre Häupter
voll Wonne
der Sonne entgegen recken.
Mit vor Stolz geschwollener Brust
behaupten sie sich tapfer
im lauen Wind
des anbrechenden Tages.
Mein Schritt hält inne
auf seinem frühen Gang;
hält inne
mit Gelegenheit gebend
vor ihnen mich
zu beugen.
Voll Staunen
ob ihrer Schönheit,
die so bewundert
werden will.
Ach, wie sie sich freuen;
sich drehend, windend,
ihre winzigen Glöckchen
schwingend
ganz leicht
in feenhaftem Tanz.
Und wie sie mich belohnen,
sich schenken
in ihren strahlenden Kleidern
bestickt mit kleinen Perlen,
Diamanten gleich,
geschneidert vom Morgentau -
nicht wissend
wie weit sie mein Herz öffnen
nicht sehend
das selige Lächeln ihres Schöpfers.
(© Gina Kaya, 2009)
Liebesgedicht an eine Tulpe
Meine Augen ruhen auf Dir
auf Deiner Blüte
die noch nicht bereit ist
ihr Innerstes zu zeigen.
Ganz fest hältst Du Deine Mitte
öffnest sie keinen Spalt
um ja nicht voreilig
Dein Heiligtum preiszugeben.
Grün ist sie noch - Deine Knospe
noch verrät sie nichts
von ihrer leuchtenden Pracht.
Nur dem,
welcher ganz versunken
sich in die Betrachtung Deiner Knospe versenkt,
schenkt sie eine vage Ahnung
ihrer inne wohnenden Farbe.
Bald schon ...
bald wirst Du Dich schenken
deine Sehnsucht
nach den warmen Strahlen der Sonne
lässt Dich Dein Innerstes öffnen.
Und dann ist es soweit ...
voller Hingabe - aus tiefstem Herzen
streckst Du Deine Blütenblätter aus.
Seht nur ... seht in ihre Mitte
seht wie sie zittert und bebt
voller Lust und Lebensfreude -
meine Tulpe.
Ein wunderbar leuchtendes Rot
steht in gelungenem Kontrast
zum satten Grün ihrer Blätter.
Wie hast Du doch gewartet,
ersehnt nur diesen einen Augenblick
des sich Schenkens -
wohl wissend
dass dies bereits das Ende in sich trägt.
Das Ende
mit dem Du Deine göttlichen Farben
wieder einsammelst
um sie zurück zum Schöpfer zu bringen.
(© Gina Kaya, 2009)
DAS WÜNSCHE ICH DIR
Hab ich einen Engel ? Ganz für mich allein ?
Der mit mir singt und mit mir lacht
und mit mir alles möglich macht ...
voll Licht und auch ganz rein ?
Hör ich ihn den Engel ? In mancher müden Stund ?
Wenn meine Welt so traurig scheint
wenn um mich alles schweigt und weint
tut er sich mir dann kund ?
Seh ich meinen Engel ? Wenn dunkel ist die Nacht ?
Wenn ich in tiefem Schlaf mich wähne
und mich nach Licht und Liebe sehne
hält er da bei mir Wacht ?
Fühl ich meinen Engel ? Wenn leicht das Leben scheint ?
Wenn tanzend ich durch Straßen geh
wenn Regenbogenlicht ich seh
sind wir dann da vereint ?
Ich glaub` ich hab ´nen Engel ... ´nen Engel ganz für mich
der bei mir ist von früh bis spät
der auch bei Schwierigkeit nicht geht
der mich nie läßt im Stich.
Und wenn ich Dir was wünsche, dann wünsche ich Dir sehr
dass Du von nun an immerfort
behütet bist an jedem Ort
von einem Engelsheer.
(© Gina Kaya, 2009)