Schwarzwaldwoelfin
Schwarzwaldwoelfin

Täglich werden Lebensmittel weggeworfen aus Überproduktion, während in anderen Teilen der Welt Kinder auf Müllhalden Reste zusammensuchen, um nicht zu verhungern. Was ist aus dem Menschen geworden ? Wo bleiben Herz und Verstand ? Denkt nach und handelt ...

 

http://www.youtube.com/watch?v=0WYi_mWrLic

HOFFNUNG

Ghettodasein - kriminell

Randfigur - der Tod kommt schnell

 

Manchmal kommt er aus dem Schlund

von blank poliertem Waffenmund

 

Manchmal ist dies nicht vonnöten

denn man kann auch anders töten

 

Nichts zu Essen - Wassernot

führt ohne Waffe auch zum Tod

 

Kinder ohne Elternrat -

ohne Zuwendung vom Staat

 

Schleichen sich vom Elternhaus

in die große Stadt hinaus

 

Leben dort in dunklen Ecken

lernen schnell - sich zu verstecken

 

Wenn sie "grüne Hühner" sehen

lassen sie schnell alles stehen

 

Fliehen vor den Todesschüssen

wissen, dass sie rennen müssen

 

Dunkelheit in tiefer Nacht

alle schlafen - einer wacht

 

Und der eine schaut auf´s Meer

weint und wünscht sich Heimat sehr

 

Träumt von Licht und Harmonie

denn die Hoffnung - sie stirbt nie.

 

(© Gina Kaya, 2010)

 

Zur Erklärung:

Der Begriff "grüne Hühner" stammt von den Kindern, die auf Brasiliens Straßen leben. Sie haben der dortigen Polizei diesen Spitznahmen gegeben, von der sie gejagt werden. Vor allem in der Urlaubssaison müssen sie auf der Hut sein, denn da werden diese Kinder regelrecht wie Tiere verfolgt und aus "Reinigungszwecken" erschossen.

Hauptsache die Touristen erleben "saubere" Straßen.

 

 

 

 

Mutter ERDE

MUTTER ERDE - sei gepriesen

in einer Welt voll Ignoranz

der Mensch, der auf Dich angewiesen

vollführt auf Dir den Narrentanz.

 

Er ist verroht und seine Hände

zerreißen Dir Dein schönes Kleid

Ich bete täglich für die Wende

spür´ jeden Tag Dein großes Leid.

 

Du wirst beraubt, gequält, geschunden,

in Deine Mitte dringt Mensch ein.

Respekt und Achtung sind verschwunden

Profit und Habgier zählt allein.

 

Dein Inneres gefüllt mit Müll

voll Wunden schlägt Dein Herz.

Trotz Trauer bleibst Du weiter still

erträgst den ganzen Schmerz.

 

Gefühllos, achtlos - ohne Denken

tritt man auf Dich hernieder.

Ich möcht Dir soviel Liebe schenken,

möcht schützen Deine Glieder.

 

Ein jeder Baum - von Gott erschaffen

Moos, Blume, Tier und Stein -

ich will vernichten alle Waffen

in Frieden sollst Du sein.

 

Wir müssen Leidenschaft entfachen

Bewußtsein braucht auch Mut.

Der Mensch muß langsam erst erwachen

er weiß nicht, was er tut.

 

Ich will Dir sagen, MUTTER ERDE

wir Regenbogenkrieger ...

steh´n hier bereit ... als große Herde

und sind am Ende Sieger.

 

(© Gina Kaya, 2009)

Fremde

Unsre Wurzeln - Mensch - sind weit verbreitet

Du findest uns - wohin Du schreitest.

 

Die Spuren bleiben - unser Duft

weht weiter in der lauen Luft.

 

Auch wenn ihr glaubt - uns zu vertreiben

in Eurem Kopf werden wir bleiben.

 

So einfach könnt ihr nicht vergessen

dass wir noch heute hier gesessen.

 

Gitarren, die ihr habt vernommen

werden im Traume zu Euch kommen.

 

Die heiße Leidenschaft im Blut

bleibt hier bei Euch und wird zur Glut.

 

Nun spannen wir die Pferde an

wir seh´n uns wieder - irgendwann.

 

Die Nacht bricht an - der Weg ist weit

ihr mögt uns nicht - drum wird es Zeit.

 

(© Gina Kaya, 2007)

Augen zu

Die Strassen endlos lang gelegen

die Menschenmassen schieben sich

hindurch auf allen diesen Wegen

sie sehen alles - nur nicht Dich

 

Augen zu

im Straßenverkehr

Augen zu

und durch

 

An einer Ecke auf dem Boden

ein Bettler mit nur einem Bein

der Blick fällt auf den Dreck der Pfoten

doch keiner wirft etwas hinein.

 

Augen zu

im Straßenverkehr

Augen zu

und durch

 

In einer kleinen Seitengasse

da stehen Frauen - bleich und fahl

das Alter so wie auch die Rasse

sind ausnahmsweise mal egal

 

Augen zu

im Straßenverkehr

Augen zu

und durch

 

Und dann im Stadtpark an der Hecke

ein liebes, kleines, süsses Kind

ein Mann - er nimmt es sich zum Zwecke

da schauen alle weg geschwind.

 

Augen zu

im Straßenverkehr

Augen zu

und durch

 

(© Gina Kaya, 2005)

Folter - auch heute noch

Hier stehen Menschen zweiter Klasse

sie starr´n Dich an mit stolzem Blick

sie steh´n vor Dir - getrennt nach Rasse

und warten bang auf ihr Geschick.

 

Du denkst nicht lang - Du packst Dir Einen

und zerrst ihn dem Arm herbei

er sieht Dich an - fängt an zu weinen

doch Dir - Dir ist das einerlei.

 

Den nächsten greifst Du Dir am Kragen

und stößt ihn mutig her vor Dir

er wollte Dir noch schnell was sagen

doch Du - Du bringst ihn weg von hier.

 

Die Augen starr und voll Entsetzen

schauen sie Dich fragend an

die Haut am Körper hängt in Fetzen

was haben sie Dir nur getan ?

 

Ihr miesen kleinen Folterknechte

ich hoffe, ihre Zeit kommt schnell

und sie erhalten dann die Rechte

um Euch zu richten - offiziell !

 

(© Gina Kaya, 2005)

Regenwald

Regenwald - Regenwald

Ein Wald in dem ein Schrei erschallt

 

Der Menschen Heimat weggestohlen

verjagt - enteignet - hat man sie

"Verschwindet hier!" hat man befohlen

"Dies Land gehörte Euch noch nie!"

 

Regenwald - Regenwald

Ein Wald in dem ein Schrei erschallt

 

Dann kamen bald schon diese Reichen

mit edlem Frack und schmuckem Schuh

Für Gelder sollten Bäume weichen

mit Papagei und Kakadu.

 

Regenwald - Regenwald

Ein Wald in dem ein Schrei erschallt

 

Der Herren Ruf und die Maschinen

legten sich auf den Protest -

von Friedenskriegern, die erschienen

zu retten jedes Vogelnest.

 

Regenwald - Regenwald

ein Wald in dem ein Schrei erschallt

 

Verlacht, verspottet und im Herzen

voll Traurigkeit und voller Wut

erfühlten sie des Waldes Schmerzen

verstanden nicht - was Mensch da tut.

 

Regenwald - Regenwald

Ein Wald in dem ein Schrei erschallt

 

Und heute sind sie längst vertrieben

der Mensch - die Pflanze und das Tier

Was ist von diesem Wald geblieben -

der diente nicht nur Dir und mir ?

 

Regenwald - Regenwald

Ein Wald in dem ein Schrei erschallt

 

Dort wurde Sauerstoff geboren

der Regenwald war einst Versteck

Nun ist er kahl und glatt geschoren

Der reiche Mann nahm alles weg.

 

Regenwald - Regenwald

Ein Wald in dem es nicht mehr hallt

 

Regenwald - Regenwald

Und auf der Erde wird es kalt

 

(© Gina Kaya, 2010)

Wortlos

Was tatet ihr dem armen Kind, als es noch jung an Jahren

Als es gekämpft, getobt, geschrien - um Achtung zu bewahren.

Die kleine Seele roh durchbohrt mit langen, dumpfen Degen

konnt dieses kleine Menschenkind sich weiter nicht bewegen.

 

Der Körper wurde langsam kalt, ganz steif, schien wie erfroren

Das kleine Menschenkind es schrie: "Warum wurd ich geboren ?"

Und es begriff, dass man es nicht aus Liebe hat erschaffen

zum ausprobieren hat´s gedient - von mörderischen Waffen.

 

Trotz allem hat es überlebt - steht heute in der Menge

und wundert sich, woher sie kommen - alle diese Zwänge

die es sich selber auferlegt - um ja nicht durchzudrehen

um weiterhin, wenn auch nicht fest, doch immerhin zu stehen.

 

Soviel an Kraft und Energie, um noch zu existieren

braucht dieser Mensch, um wenigstens dann noch zu vegetieren

Und manchmal bricht die Nacht herein - die Angst sie wie wird zur Qual

doch weiter muß er, dieser Mensch, es bleibt ihm keine Wahl.

 

So geht das Dasein, Jahr für Jahr an diesem Mensch vorbei

und immer wieder fragt er sich, wer wohl denn er schon sei.

Ein ganzes Leben auf der Suche nach seinem wahren Ich

sucht er in seiner wunden Seele und hofft, er findet sich.

 

Es wird wohl nie ein Mensch ermessen, was diese Qual bedeutet

wie ein mißbrauchtes Menschenkind soviel an Kraft vergeudet.

Nur dass es so nach außen hin - von andern akzeptiert

in seiner tief geschundnen Seele allmählich dran krepiert.

 

(© Gina Kaya, 2002)

Flucht

Wohin - sag - soll ich noch fliehen ?

Ich war doch schon überall.

 

An jedem Ort hatte ich

neue Hoffnung

und glaubte

endlich

mein Ziel erreicht zu haben.

 

Jetzt, wo ich am

letzten Platz angekommen bin,

muß ich feststellen,

dass

meine Sehnsucht

noch immer die gleiche ist.

 

Wenn auch

meine Füsse

alt geworden sind

von den

unzähligen Kilometern.

 

(© Gina Kaya, 1989)

Wüste

Wüste

um mich herum - nur Wüste

Versuche, sie zu verlassen

doch irgendetwas hindert mich

Wände aus Glas umgeben mich

nicht sichtbar

aber undurchdringlich.

 

Ich sehe Dich

rufe Dir zu

soviel habe ich Dir zu sagen.

Du hörst mich nicht

hinter Glas

Ich hebe meine Hand und

winke Dir zu.

Da ... jetzt nimmst Du mich wahr.

Du änderst die Richtung -

kommst auf mich zu

ganz nah - ganz nah

 

Deine Hand streckt sich nach mir aus

sie spürt den Widerstand -

das Glas

Ich schreie

will zu Dir

Meine Nägel kratzen über die glatte Schicht

aussichtslos

Körper an Körper stehen wir da

zum greifen nah.

 

Tränen am Glas

Du versuchst - sie wegzuwischen

Unerreichbar

Ratlos zuckst Du mit den Schultern

drehst Dich um und gehst.

 

Ich stehe da

seh Dir nach

hinter Glas.

 

(© Gina Kaya, 2002)