Schwarzwaldwoelfin
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ZUY

 

Zuy war der Hund meines Lebensgefährten. Er brachte ihn mit in die Beziehung.

 

Anfangs war es eine Katastrophe mit diesem Hund. Er hörte nie ! Er reagierte nicht einmal auf seinen Namen ! Er zog an der Leine wie ein Raubtier ! Und ... was das schlimmste war, er fiel grundlos andere Hunde an.

Für mich eine einzige Herausforderung und so manches Mal war ich stinkewütend auf ihn.

 

Dann versuchte ich ihm eine Richtung zu geben und durfte feststellen, dass er ganz langsam begann, sich einzuordnen. Er fing an, seinen Namen anzunehmen und meiner Stimme zu folgen.

 

Dann kam Querido zu uns und Zuy versuchte zunächst, ihn abzudrängen. Querido, völlig eingeschüchtert und ohnehin voller Angst wich stets aus und verkroch sich im hintersten Eck. Doch auch dies konnte ich recht schnell lösen und bald schon wurden die beiden ein richtiges Team. Waren sie mal für einen Tag getrennt, merkte man beiden an, dass sie einander vermißten. Zuy hatte begonnen das Rudel zu akzeptieren und darüber hinaus leistete er Querido auch ganz toll Hilfe beim Einleben in einen "menschlichen" Haushalt sowie den Verhaltensregeln im Freien :)

 

Querido und Zuy wurden also ganz schnell ganz dicke Freunde und haben sich nie wirklich gestritten. Als wir unser Pflegekind "Emma" hatten, war das dann doch anders und das Rudel wurde regelrecht aufgemischt. Aber Emma war ja nicht lange da und so kehrte wieder Ruhe ein ... bis dann Cortado kam. Aber der Kleine wurde - wider Erwarten - schnell von den beiden aufgenommen und als "Bruder" akzeptiert.

 

Was bei Zuy blieb war diese fortwährende Leinenzieherei und das ständige Vorauslaufen. Es war als weigere er sich beständig, Teil des Rudels zu sein. Oft verglich ich ihn mit seinem Herrchen, weil ich weiß, dass das Verhalten eines Hundes immer auch Spiegel für seinen Menschen ist. So konnte ich viel lernen und beobachten, was mir dann half, den einen sowie den anderen besser zu verstehen und einordnen zu können.

 

Marcel hat die Tiere immer ein wenig "verzärtelt". Er konnte nicht wirklich konsequent sein, weil er immer Angst hatte, dass er "verletzen" könnte. Und da er derjenige war, der die meiste Zeit mit ihnen verbrachte, hatte ich nicht den Einfluss auf das Rudel, das vielleicht notwendig gewesen wäre.

 

Nun ist das anders.

 

Zuy ist nun MEIN Hund. Nachdem Marcel gestorben war, stand ich mit den dreien alleine da und mußte nun überlegen, wie ich das alles koordiniert bekäme. Da bliebt mir keine Wahl. Ich mußte - wenn ich alle Tiere behalten wollte - eine konsequente Ordnung einhalten. Inzwischen funktioniert das auch schon sehr gut.

Ich hatte das Glück, dass Zuy mich sehr schnell, nachdem die beiden zu uns kamen, geliebt hat. So konnte ich ihn leicht führen. Wir sind mittlerweile ein ganz tolles Team. Es ist immer noch Korrektur erforderlich, aber das Vertrauen auf beiden Seiten wächst immer mehr.

 

Querido zerstört mir nicht mehr die halbe Wohnung. Zuy hört auf meinen Ruf und meine Befehle und klein Corta ist unglaublich aufmerksam, damit er auch alles richtig macht. Alle Tiere laufen und spielen miteinander und bemühen sich um Harmonie. Das ist wirklich wunderbar zu sehen.

 

Ich liebe jeden Einzelnen meiner Buben und das wissen sie auch :)